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Presseartikel vom 12. Februar 2001
Für die Sicherheit braucht es die 2. Röhre
Der Unfall vom Dienstag, 09. Februar 2001 im Gotthardstrassentunnel hat wieder einmal mit
aller Deutlichkeit aufgezeigt, dass aus Sicherheitsgründen die 2. Röhre am Gotthard
zwingend notwendig ist. Nochmals ist alles glimpflich abgelaufen. Wie lange noch?
In einem richtungsgetrennten Tunnel ist die Sicherheit entscheidend grösser, als in einem
Tunnel mit Gegenverkehr. Es wäre an der Zeit, dass die verantwortlichen Stellen (Bund und
Kanton) endlich handeln würden und sich für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im
Gotthardtunnel einsetzen würden, denn diese Sicherheit ist heute nicht mehr
gewährleistet. Wenn nichts unternommen wird ist das Grossereignis einer Katastrophe
vorprogrammiert; morgen, in zwei Monaten oder in wenigen Jahren. Wer trägt dann die
Verantwortung (Bund / Kanton)?
Der Verein Alpen-Initiative fordert in der Medienmitteilung vom 09. Februar 2001
"Lastwagen aus dem Gotthard-Strassentunnel". Das dies, sowie die zwingende
Verlagerung auf die Schiene nicht möglich ist, da die entsprechenden Rechtsgrundlagen
fehlen, sei nur am Rande vermerkt. Ganz abgesehen davon, dass ein Bahnverlad heute nicht
möglich ist, weil die meisten Lastwagen eine Eckhöhe von 4 Metern aufweisen, der
Gotthardbahntunnel aber nur für eine Eckhöhe von 3.80 eingerichtet ist. Aber selbst
unter der "utopischen Annahme, dass kein einziger Lastwagen durch den
Gotthard-Strassentunnel mehr fahren würde", müsste aus Sicherheitsgründen die 2.
Röhre gebaut werden. Denn neben den Lastwagen fahren noch rund 5.5 Millionen PW,
Motorräder, Caravans, Wohnanhänger, Lieferwagen und Cars jährlich im Gegenverkehr durch
den Tunnel.
Der Gotthard-Strassentunnel hat eine Länge von 17 km. Bei jedem Unfall, bei jeder Panne
sind die Rettungsleute einer grossen Gefahr ausgesetzt. Die Rettungsfahrzeuge von Polizei
und Feuerwehr können nicht durch den Sicherheitsstollen fahren, weil dieser zu schmal
ist.
Die Lösung für die Zukunft kann also nur heissen: Bau der 2. Röhre inklusive Ausbau der
Nordrampe. Man kann mit gutem Gewissen für oder gegen den Verkehr sein, man darf aber nie
gegen die Sicherheit sein.
Schauen wir in die Zukunft, denken und handeln wir
positiv. Unsere nächsten Generationen werden uns dankbar sein.
Komitee "2.Röhre am Gotthard-Ja"
Markus Gisler, Landrat FDP
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