Der Gotthard-Strassentunnel ist seit 1980 als Nationalstrassenverbindung zwischen Göschenen im Kanton Uri und Airolo im Kanton Tessin in Betrieb. Um die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit im Tunnel gewährleisten zu können, braucht die erste Röhre eine umfassende Instandsetzung. Aufgrund des grossen Sanierungsumfanges ist eine Vollsperrung der ersten Röhre zwingend. Am 27. Juni 2012 entschied sich der Bundesrat für die Variante «Bau einer zweiten Tunnelröhre mit anschliessender Sanierung der bestehenden Röhre (ohne Kapazitätserweiterung)» und somit zu Gunsten einer zweiten Röhre. Das Stimmvolk hat diesem Vorhaben am 28. Februar 2016 mit 57 % zugestimmt. Der Bau der zweiten Röhre am Gotthard ist also ein Auftrag des Schweizer Stimmvolks an das zuständige Bundesamt für Strassen ASTRA.
Die zweite Röhre ist 16,9 km lang und liegt zwischen Göschenen im Kanton Uri und Airolo im Kanton Tessin. Sie befindet sich östlich des bestehenden Service- und Infrastrukturstollens und verläuft weitgehend parallel zu Service- und Infrastrukturstollen und erster Röhre. Das so genannte Gesamtsystem Gotthard-Strassentunnel (GTG) wird aus zwei einspurig befahrenen, parallelen Tunnelröhren mit einem mittig angeordneten Service- und Infrastrukturstollen bestehen. In beiden Röhren gibt es künftig je eine Fahrspur und einen Pannenstreifen.
Damit steigt nicht nur die Sicherheit, sondern es besteht bei Ereignissen oder Revisionsarbeiten in einer Röhre eine Ausweichmöglichkeit. Die Verfügbarkeit im schweizerischen und transeuropäischen Strassennetz verbessert sich damit weiter. Zudem kann während der Sanierung der ersten Röhre der Verkehr der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung aufrecht erhalten bleiben, ohne dass die Gotthard-Passstrasse zusätzlich belastet bzw. im Winter betrieben werden muss. Auch weitere Verladebahnhöfe für den Schwerverkehr sind nicht notwendig.
Allgemeiner Baubeginn in Göschenen und Airolo
Durchschlag Haupttunnel
Beginn Ausrüstung Betriebs- und Sicherheitsausrüstung
Ende Instandsetzung 1. Röhre Gotthard-Strassentunnel
Für den Bau der zweiten Gotthardröhre sind derzeit 2.14 Milliarden Franken vorgesehen (Schätzung +/–15 % inkl. MWST.). Rund 90 Millionen Franken tragen Dritte wie etwa der Kanton Tessin bei.