Bundesamt für Strassen ASTRA
A2 Zweite Röhre Gotthard

Glückauf! Die erste Tunnelbohrmaschine läuft

26.08.2022

Die Tunnelbohrmaschine «Carla» nimmt diese Woche in Göschenen ihren Betrieb auf. Sie wird in den nächsten 12 Monaten den Zugangsstollen Nord bis zur geologischen Störzone ausbrechen.

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Udo Oppliger (ASTRA, Grossprojektleiter 2. Gotthard-Autobahntunnel), Xavier von Mandach (Implenia), Guido Biaggio (ASTRA, Leiter Abteilung Strasseninfrastruktur Ost), Oliver Erzinger (Implenia)

Die «Andrehung» der Tunnelbohrmaschine (TBM) von vergangener Woche war ein Festtag auf der Nordseite der Baustelle am Gotthard. Nach 2 Jahren intensiver Installations- und Vorbereitungsarbeiten, gefolgt von einer komplexen Montage der Tunnelbohrmaschine, konnte diese nun offiziell gestartet werden.

Die TBM mit dem Namen «Carla» besteht aus einem Bohrkopf und elf sogenannten Nachläufern, zusammen ergeben die Elemente eine Maschine von über 200 Metern Länge.

7.03
Meter
Durchmesser
2000
Tonnen
Gewicht
2
Tonnen
Vorschubkraft

Die Tunnelbohrmaschine wurde ausserhalb des Zugangsstollens zusammengebaut und anschliessend rund 300 Meter in die bereits ausgebrochene Startröhre geschoben. Von dort hat sie nun einen Weg von 3950 Metern Länge vor sich, bevor die TBM in rund 12 Monaten die Störzone Nord erreichen wird.

«In der vorgesehenen Zeit und mit der geforderten Qualität»

Anlässlich der «Andrehfeier» zeigte sich Guido Biaggio, Leiter der Abteilung Strasseninfrastruktur Ost beim Bundesamt für Strassen ASTRA, zufrieden mit dem bisherigen Projektverlauf: «Der Aufbau und die Tests vor der Inbetriebnahme der TBM erfolgten alle in der vorgesehenen Zeit und mit der geforderten Qualität.»

Zum Schluss wandte er sich an die beteiligten Unternehmen und insbesondere die anwesenden Mineure und wünschte ihnen: «Glückauf für diesen freudigen Tag!»

Zwei Zugangsstollen zu den geologischen Störzonen

Rund vier respektive fünf Kilometer von den beiden Tunnelportalen in Göschenen und Airolo befinden sich zwei grössere geologische Störzonen. Auf mehreren hundert Metern ist das Gebirge an diesen beiden Stellen weitgehend entfestigt und wasserführend, wodurch in Kombination mit der erheblichen Gebirgsüberlagung ein erhöhter Druck sowie stellenweise eine geringere Standfestigkeit bestehen. Es wäre technisch schwierig und enorm zeitaufwändig, diese beiden Störzonen mit den Tunnelbohrmaschinen auszubrechen. Deshalb entstehen beidseits des Tunnels zwei Zugangsstollen bis zu diesen Zonen. Anschliessend werden die Störzonen speziell ausgebrochen und gesichert, so dass später die Tunnelbohrmaschinen des Haupttunnels die Zonen ungehindert passieren können. Dadurch entsteht ein erheblicher Zeitgewinn für das gesamte Bauprojekt.

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