Bundesamt für Strassen ASTRA
A2 Zweite Röhre Gotthard

5 Fragen an Udo Oppliger, Gesamtprojektleiter Zweite Röhre Gotthard

22.05.2023

Udo Oppliger ist seit August 2022 Gesamtprojektleiter für den Bau der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels. In diesem Interview verrät er seine ersten Eindrücke und gibt Einblick in die künftigen Herausforderungen, die ihn erwarten.

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Sie sind neu zum ASTRA gekommen, um dieses Projekt zu leiten. Was bedeutet diese neue berufliche Herausforderung für Sie?

Es ist eine faszinierende Challenge, die zu einem Zeitpunkt in meiner Karriere kam, als ich dachte, ich hätte schon alles gesehen. Es ist ein Projekt, das sich einem nur einmal im Leben bietet, und eine solche Gelegenheit muss man einfach ergreifen. Ausserdem hat mich dieses beeindruckende Vorhaben schon immer fasziniert. Jetzt daran arbeiten zu können und persönlich dabei zu sein, ist sehr aufregend und eine wunderbare Aufgabe. Ich hatte einen hervorragenden Start. Ich bin Teil einer sehr strukturierten Organisation, die gleichermassen komplex, flexibel und funktional ist. Möglich ist dies dank der ständigen Unterstützung durch den Bund und seine hervorragende Verwaltung.


Was waren die ersten Schwierigkeiten und was die ersten Erfolge?

Die erste «Schwierigkeit» bestand sicherlich darin, mich schnell in die Projektsprache mit ihren vielen Abkürzungen und Akronymen einzuarbeiten. Das war nicht einfach. Ausserdem erfordert das Gesamtmanagement eines so umfangreichen Projekts eine sehr gut organisierte Überwachung, um sicherzustellen, dass die Zuständigkeiten klar definiert sind. Erfolgserlebnisse hatte ich vom ersten Moment an, und es kommen praktisch täglich weitere hinzu, denn ständig lerne ich Neues über das Projekt und das ASTRA.


Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen?

Ich würde sagen, sehr gut. In den Institutionen und Organisationen arbeiten Menschen, bei denen die Kommunikation über den direkten Kontakt und persönliche Beziehungen erfolgt. Meine Aufgabe ist es, mit den Verantwortlichen in den anderen Institutionen ein Verhältnis des Vertrauens, der Fairness und des gegenseitigen Respekts aufzubauen, damit wir uns austauschen und überzeugende Lösungen finden können.


Im September fand in Göschenen der erste Tag der offenen Baustelle statt, um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, das Projekt aus der Nähe zu erleben. Wird es weitere solche Veranstaltungen geben?

Der Erfolg an diesem Tag hat mich wirklich beeindruckt. Es war inspirierend, sich mit der Bevölkerung auszutauschen, die grosses Interesse am Projekt zeigte. Dieses Jahr wird es zwei weitere Tage der offenen Baustelle geben, im Juni in Airolo und im September in Göschenen. Ich möchte noch einmal betonen, wie wichtig die Kommunikation und der Austausch mit den Menschen sind, denn dadurch haben wir die Möglichkeit, zu erklären, zu informieren und die besten Lösungen für alle zu finden.


Was sind die nächsten Herausforderungen, die auf Sie und Ihr Team warten?

Besonders anspruchsvoll gestaltet sich die Organisation für den Beginn der Ausbrucharbeiten im Norden und Süden des Haupttunnels. Dies betrifft sowohl den Bau von Infrastrukturen als auch die Installation verschiedener Maschinen. Es handelt sich um vorbereitende Arbeiten, bevor 2024 der Vortrieb des Haupttunnels beginnen kann.