Bundesamt für Strassen ASTRA
A2 Zweite Röhre Gotthard

Das Jahr der letzten Vorbereitungen für den Bau der zweiten Röhre

19.04.2024

Ab Februar 2025 werden die Tunnelbohrmaschinen (TBM) endlich die imposanten Felsmassen für den Ausbruch der zweiten Gotthardröhre durchqueren. Derzeit finden südlich und nördlich des Gotthardmassivs abschliessende Vorbereitungsarbeiten dafür statt.

Startröhren für die 150 Meter langen Tunnelbohrmaschinen

In Göschenen wird der Start der TBM für die zweite Röhre über einen Kilometer hinter dem eigentlichen Nordportal erfolgen. Bis im Oktober wird hinter dem bestehenden, rund 600 Meter langen Tagbautunnel eine ca. 550 Meter lange Startröhre im Spreng- und Lockergesteinvortrieb ausgebrochen. Die in etwa 20 Meter langen Stücken vormontierten Elemente der TBM werden dann in die Startröhre unmittelbar hinter dem Vortunnel herabgelassen, unterirdisch eingebaut und dann zur geplanten Startposition vorgerückt.

Auch in Airolo ist der Eingang der Startröhre bereits heute gut erkennbar. Er wird von einer riesigen Stützmauer gebildet und befindet sich rund 200 Meter hinter dem eigentlichen, denkmalgeschützten Südportal. Die ersten 40 Meter des Voreinschnitts für den Haupttunnel sind bereits ausgehoben. Die Ausbrucharbeiten dauern noch bis Juni an. Sie werden zurzeit im Lockersteinvortrieb und später mit Sprengungen durchgeführt. Nach der Fertigstellung der Startröhre wird eine seitliche Rampe die Positionierung der TBM im Tunnel ermöglichen.

Die beiden TBM für den Ausbruch der zweiten Röhre befinden sich momentan in der Produktionsstätte in der Nähe von Offenburg, Süddeutschland. Im Spätsommer werden die einzelnen Komponenten nach Göschenen und Airolo transportiert und dort zusammengebaut. Die Maschinen sind 150 Meter lang und haben einen rotierenden Kopf mit einem Durchmesser von 12,3 Metern.

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Startröhre Airolo
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Startröhre Airolo
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Voreinschnitt Göschenen
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Voreinschnitt Göschenen

Zahlreiche Infrastrukturbauten für die Materialbewirtschaftung

Beim Bau des zweiten Gotthard-Strassentunnels werden insgesamt 7,4 Millionen Tonnen Gestein ausgebrochen. Die riesige Menge bringt grosse logistische Herausforderung mit sich. Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse im Reusstal wird die Materialbewirtschaftung für das gesamte Ausbruchmaterial hauptsächlich auf der Südseite des Gotthards erfolgen. Das Ausbruchmaterial aus dem Norden gelangt durch den alten Gotthard-Bahntunnel nach Airolo. Dort wird es von den Bahnwaggons auf Förderbänder verladen und für die Sortierung, Weiterverarbeitung und Zwischenlagerung zwei Kilometer weiter südlich nach Stalvedro transportiert. Hierhin kommt auch das Material, welches von der TBM auf der Südseite ausgebrochen wird.

Um diesen Materialtransport reibungslos zu gewährleisten, werden an den Bahnhöfen Airolo und Göschenen zurzeit verschiedene Verlade- und Entladeanlagen gebaut. In Airolo werden ausserdem drei zusätzliche Gleise gebaut.

In der Materialaufbereitungsanlage bei Stalvedro wird das gesamte Ausbruchmaterial in zwei Kategorien sortiert und geeignetes Material zur Weiterverwendung aufbereitet. An Spitzentagen werden hier ab 2025 bis zu 15 000 Tonnen Material erwartet. Das Material wird auf Deponien sowie in den vor Kurzem installierten 12 Silos, mit je einem Fassungsvermögen von 1400 Tonnen Gestein, gelagert werden. Bis zum Ende dieses Jahres wird die Anlage fertiggestellt.

Für die Betonproduktion geeignetes Material gelangt dann über Förderbänder bzw. via Bahn zu den Betonproduktionsanlagen. In Airolo befindet sich die Anlage auf der Höhe der Autobahn-Ein-/Ausfahrtsstrecken. In Göschenen wurde aufgrund der engen Platzverhältnissen eine Kaverne mit einem Volumen von ca. 40000 m3 ausgebrochen, in welcher zurzeit die unterirdische Betonanlage montiert wird.

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Aufbau der Materialaufbereitungsanlage in Stalvedro
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Errichtung der Verlade- und Entladeanlagen rund um den Bahnhof Airolo
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Förderbänder zwischen Airolo und Stalvedro
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Bahnverladeanalge Göschenen im Aufbau
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Förderbandanlage in Göschenen
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Installation der Betonproduktionsanlage in der Kaverne Göschenen

Ausbruch der geologischen Störzonen

Im August beginnen die Ausbrucharbeiten der geologischen Störzonen Mesozoikum (im Norden) und Guspis (im Süden). Die beiden Störzonen sind jeweils ca. 300 Meter lang und liegen vier Kilometer vom Portal in Göschenen bzw. fünf Kilometer vom Portal Airolo entfernt. Für den Ausbruch in dieser Lockersteinzone werden konventionelle Methoden angewendet. Die Arbeit dazu dauern bis Anfang 2026. Die Störzonen werden jeweils über einen Zugangsstollen erreicht, die in den vergangenen zwei Jahren mit kleineren Tunnelbohrmaschinen erstellt wurden.

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