In Airolo und Göschenen laufen Sprengarbeiten für verschiedene Hilfsstollen. Im Video gewährt Bauleiter Leo Neininger Einblicke in die Arbeit der Mineure: Wie verläuft ein Sprengzyklus, wie steht es um die Sicherheit und was geschieht mit dem Ausbruchmaterial?
Anfang Jahr starteten die ersten grossen Teilprojekte am Gotthard: die Umlegung des Service- und Infrastrukturstollens (SISto) sowie der Bau der beiden Zugangsstollen. Der SISto verläuft auf der Ostseite parallel zur bestehenden Tunnelröhre und wird als Fluchtweg sowie für den Unterhalt genutzt. Seit Anfang 2021 laufen Arbeiten an den Eingängen des SISto. Die Arbeiten umfassen die Verlegung der bestehenden Eingänge, welche der zweiten Röhre weichen müssen. Der neue Eingang zum SISto wird in Airolo oberhalb des Tunnelportals, westlich der Lüftungszentrale Airolo gebaut. In Göschenen wird der neue Eingang auf das Areal des Werkhofs verlegt. Sprengungen und die Verwendung von Baumaschinen im lockeren Gestein sind nötig, damit die Umlegung über je rund 300 Meter möglich ist. Ende Januar 2022 sollen diese Arbeiten beendet sein.
2021 begannen auch die Ausbrucharbeiten für je einen speziellen Hilfsstollen auf der Nord- und Südseite. Die Arbeiten dauern von April 2021 bis August 2023. Die Zugangsstollen führen zu den geologischen Störzonen. Im Norden ist das ein ca. 270 Meter langer Felsabschnitt, der etwa 4 Kilometer vom Göschener Portal entfernt liegt. Im Süden ist die Zone rund 300 Meter lang und befindet sich 4,9 Kilometer entfernt vom Portal in Airolo.
Die Bohrmaschinen für den neuen Tunnel sind dort wegen der geologischen Beschaffenheit des Gesteins fürs Bohren nicht geeignet. Deshalb führt man über die Zugangsstollen vorab Sprengungen durch, damit die Tunnelbohrmaschinen die Zonen ungehindert passieren können. Der Eingang zum Zugangstollen wird auf der Nordseite beim Areal Eidgenössisch liegen. In Airolo führt der Stollen westlich des Kraftwerks Lucendro in den Gotthard. Um zu den Störzonen zu gelangen, kommen zwei Tunnelbohrmaschinen mit 8 Meter Durchmesser zum Einsatz.
Voraussichtlich werden die beiden Tunnelbohrmaschinen für den Bau der zweiten Röhre des Gotthardtunnels bis Herbst 2023 montiert. Es ist vorgesehen, dass der Hauptausbruch im Sommer 2024 beginnt. Die beiden Tunnelbohrmaschinen mit einem Durchmesser von 12,3 Metern werden von Norden und Süden aus starten und jeweils etwa die Hälfte des 16,9 Kilometer langen Tunnels bohren.
Situationsplan Göschenen
Situationsplan Airolo